Stellungnahmen und Anträge zur Neugestaltung des Lindlarer Ortskerns im Rahmen des ISEK

| CDU Lindlar

Die CDU Lindlar begrüßt grundsätzlich eine im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) angestoßene Neugestaltung des Lindlarer Ortskerns. Unser Ziel ist es, eine ausgewogene Entwicklung zu fördern, die sowohl die Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger als auch die Erreichbarkeit für denIndividualverkehr sicherstellt.

 

Eine vollständige Fußgängerzone lehnen wir weiterhin ab. Die CDU Lindlar steht für eine praxistaugliche, ortsverträgliche Lösung, die folgende Kernpunkte umfasst:

 

1. Unmittelbare Erreichbarkeit sichern: Der Ortskern muss für alle – Anwohner, Kunden, Patienten, Gäste – erreichbar bleiben. Das gilt sowohl für Autofahrer als auch für Radfahrer und Fußgänger. Eine grundsätzliche Sperrung würde zahlreiche Menschen ausschließen.

 

2. Förderwürdigkeit durch Aufenthaltsqualität: Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität unterstützen wir, sofern sie im Einklang mit einer lebendigen, erreichbaren Ortsmitte stehen undförderfähig im Sinne des ISEK sind.

 

3. Sicherheitsverbesserung ohne Isolation: Der Durchgangsverkehr soll reduziert werden – etwa durch bauliche Maßnahmen – aber nicht auf Kosten der Erreichbarkeit. Besondere Rücksicht gilt Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie Familien.

 

4. Temporäre Schließungen als Kompromiss: Anlassbezogene, temporäre Sperrungen des Ortskerns –z. B. für Vereinsfeste oder Aktionen des Handels – sind für uns vorstellbar. Dabei ist eine Abstimmung mit Einzelhandel und Anwohnenden zwingend erforderlich. Ein solcher Kompromiss ist auch als einezielgerichtete Maßnahme zu verstehen, die den lokalen Einzelhandel stärkt und zur Förderung der Lindlarer Identität beiträgt – etwa durch Veranstaltungen von Vereinen und sonstigen Gruppen, die durch temporäre Freiräume im Ortskern mehr Sichtbarkeit und Raum zur Entfaltung erhalten.

 

5. Erhalt der Parkplätze in der Hauptstraße: Die CDU setzt sich für den Erhalt dieser Parkplätze ein, insbesondere mit Blick auf das neue Ärztehaus und weitere medizinische Einrichtungen in diesem Bereich, für deren Besuch viele Menschen auf eine gute PKW-Erreichbarkeit angewiesen sind.

 

6. Verlegung des Behindertenparkplatzes: Der Behindertenparkplatz soll an die Ecke Hauptstraße/Eichenhofstraße verlegt werden, um eine verbesserte Erreichbarkeit der medizinischen Einrichtungen zu ermöglichen.

 

7. Begrünung des Ortskerns: Eine zusätzliche Begrünung des Ortskerns wird von der CDU ebenso grundsätzlich begrüßt, denn dadurch kann den Klimafolgen entgegengewirkt werden, indem das Mikroklima verbessert wird.

 

Basierend auf diesen Grundpositionen stellt die CDU-Fraktion folgenden Antrag:

 

1. Auf die Errichtung eines „Monuments“ mitten auf dem Kirchplatz wird verzichtet.

Begründung: Dieses Projekt ist kostspielig und wird u.E. als störend wahrgenommen.Ein Passieren des Karnevalumzugs wird ebenso wie das Aufstellen von Kirmesbuden etc.erschwert. Im Hinblick auf unsere Forderung unter dem Punkt 4 wird den Akteuren einwichtiger Aktionsraum im Sinne der Aufenthaltsqualität genommen.

 

2. Der unter Punkt 4 genannte Kompromissvorschlag wird auf Umsetzbarkeit geprüft und eineentsprechende Moderation hierzu vonseiten der Gemeindeverwaltung mit den Einzelhändlern und Anliegern initiiert.

Begründung: Diese ergibt sich unmittelbar aus dem Punkt 4.

 

3. Die Errichtung eines „Fußgängerkorridors“ vom Bereich Severinushaus entlang der Kirche bis vor das Restaurant Biesenbach wird geprüft. Ebenso sollen dort Sitzgelegenheiten – keine riesige, einzige Bank – integriert werden, um den Bedürfnissen älterer oder eingeschränkter Personen gerecht zu werden.

Begründung: Der genannte Korridor dient dem Schutz von Fußgängern und könnte zudem zur Verkehrsberuhigung beitragen, indem er eine schnelle Durchfahrt verhindert. Ansonsten soll die bewährte Verkehrsführung beibehalten werden.

 

4. Eine Einbahnstraßenregelung zwischen „Jessis“ und „Devona“ – mit Verkehrsabfluss in östlicher Fahrtrichtung – wird eingerichtet. Ansonsten bleibt es bei der bestehenden Verkehrsführung.

Begründung: Diese Einbahnstraßenregelung trägt erheblich zur Verkehrssicherheit bei, da Ausweichmanöver im Querungsverkehr dann entfallen und der Raum für Fußgänger „größer“ wird.

 

Zur weiteren Begründung:

Mit den hier getroffenen Anregungen und den beantragten Punkten kann unseres Erachtens der Forderung nach mehr Aufenthaltsqualität Rechnung getragen werden. Zugleich würde der Ortskern sicherer gestaltet, da nicht alle Verkehrsteilnehmer die zur Verfügung gestellte Fläche gleichberechtigt nutzen.

Der Verkehrsraum wäre künftig klarer und strukturierter gegliedert.

Eine Durchfahrt für den Karnevalsumzug, das Aufstellen von Kirmesbuden und die Durchführbarkeit anderer Veranstaltungen müssen weiterhin gewährleistet bleiben.

 

Die CDU Lindlar steht für eine ausgewogene Weiterentwicklung des Ortskerns, die den Bedürfnissen aller Bürgerinnen und Bürger gerecht wird. Aufenthaltsqualität und Mobilität schließen sich nicht aus – sie gehören zusammen gedacht.

 

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